Phase 1
Nur noch eine Ruine
Als wir im September 2008 zu unserem Landhaus nach Ambalafenomby kamen, sahen wir viele Kinder, mehr noch als sonst, zur Schulzeit in den Feldern und am Straßenrand. Warum waren sie nicht in der Schule?
Eine Fahrt ins Dorf brachte die Erklärung:Das Schulgebäude war nur noch eine Ruine,
... wir erfuhren, dass ein Cyclon – ein Wirbelsturm – im Februar des Jahres in der Gegend gewütet hatte und nicht nur viele Häuser zerstört und die Reisernte vernichtet, sondern auch das Schulgebäude verwüstet hatte.
Auch das Inventar der Schule - Schulbänke und Wandtafel – war zerstört. Die Kirche, im Gegensatz zur Lehmbauweise der Schule aus Ziegeln gemauert, hatte den Wirbelsturm annähernd unversehrt überstanden. Wir ermunterten den Lehrer, die Kirche als Schulraum zu nutzen und versprachen, für die nötige Ausstattung mit Schulbänken und Wandtafeln zu sorgen.
Die Erlaubnis der bischöflichen Verwaltung zur Nutzung des Gebäudes holten wir am nächsten Tag ein, gleichzeitig gaben wir bei den Werkstätten der Diözese neue Schulbänke, Schränke und Wandtafeln in Auftrag. Diese wurden im Januar 2009 geliefert und seitdem konnte der Unterricht wieder, wenn auch unter den erschwerten Bedingungen eines nicht für diese Nutzung bestimmten Raums, erteilt werden.
Die Schule ist bestimmt für die ersten 4 Schuljahre, die Zahl der Schüler wuchs von 46 auf 58, seit wieder regelmäßig Unterricht erteilt wurde und wir die Schüler mit dem Unterrichtsmaterial – Hefte, Schreibgeräte, Malutensilien etc – ausgestattet hatten.
Dennoch, bei weitem nicht alle Kinder gingen zur Schule. Ein Grund: das von den Eltern beizubringende Schulgeld, als Anteil für die Bezahlung des Lehrers, in Form von 1 Kapoaka (ca. 385 gr) Reis pro Schüler und Monat, war für viele nicht zu leisten, da die Ernte vernichtet war.
Wir stellten die Eltern von dieser Pflicht frei und übernahmen den entsprechenden Kostenanteil.
Ein weiterer Grund: viele Kinder hatten keine Kleidung. Nackt oder halbnackt auf Feldern und Wiesen zu spielen ist ohne Hemmschwelle möglich, sich ohne Hose auf die Schulbank zu setzen verbietet die natürliche Scham.
Wir haben daher, wie dies in Städten durchaus üblich ist, Schulkleidung für alle Kinder anfertigen lassen, Hosen, Röcke, Polohemden, Hemden, Blusen und Kittel, alle mit dem Logo der Schule versehen.
Das Logo, symbolisierend den Wald und die Rinder des Ortsnamens auf den deutschen Nationalfarben schwarz-rot-gold wurde von einem Freund, dem Fotografen und Designer Siegfried Mayska entwickelt.
Im September 2009 haben wir dann unter Anteilnahme des ganzen Dorfes das neue Leben der Schule mit der Einkleidung aller Schüler gefeiert. Durch die Bereitstellung der Kleidung war die Zahl der Schüler inzwischen auf 65 angestiegen.
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