Phase 2

Der beschwerliche Weg zur neuen Schule

Bei unserem nächsten Aufenthalt im Februar 2010besichtigten wir verschiedene Schultypen und ließen dann von einem Baumeister / Bauunternehmer Pläne erstellen, nach dem Modell der 2 Jahre alten Schule aus einem anderen Dorf.

Mit diesen Plänen gingen wir zum Schulministerium, um uns die Einhaltung der Normen für den Schulbau bestätigen zu lassen und dann zum Innenministerium, damit dort bestätigt wurde, dass dieses Gebäude auch den Anforderungen des Innenministeriums an einen Katastrophenschutzraum genügt, beides Voraussetzung für die Genehmigung unseres Vorhabens.  Die angeforderten Angebote brachten Preisunterschiede von 300% zwischen den verschiedenen Angeboten. Mit Hilfe der bischöflichen Bauverwaltung in der Person des Jesuitenpaters Zocco wurde der als zuverlässig bekannte Unternehmer Jean-Michel Rakotomalala, der viel für die Kirche in der Diözese arbeitet, ausgewählt und der Bauauftrag zu einem Festpreis (MG Ar. 50.000.000 = ca. € 20.000,--)  zum Festtermin, Beginn des neuen Schuljahrs Anfang Oktober  2010 vergeben.

Im Mai 2010 sind wir dann erneut nach Madagaskar gereist, um den Bau auf den Weg zu bringen. Zunächst war die  Frage des Eigentums des Grundstücks zu klären – mit Hilfe von Pater Zocco SJ wurde dies trotz der in Madagaskar äußerst komplizierten Prozeduren und der unvollständigen Katasterdokumentation  erledigt.

Jetzt galt es noch die Baugenehmigung, welche von der lokalen Verwaltung, dem Vorsteher des Fokotany, erteilt wird, zu erlangen.

Die von Schul– und Innenministerium gestempelten Pläne wurden zunächst von der Vorsteherin des Fokotany skeptisch beurteilt und eine lange Prüfung in Aussicht gestellt. Bei einer privaten Begegnung schilderte mir die Dame dann ihre Sorgen beim Bau bzw. der Wiederherrichtung der Wegverbindung zwischen der National- straße und dem Dorf. Diese führt über die Deiche zwischen den Reisfeldern und an einer Stelle war der Deich derart zerstört, dass nur mit einem Brückenbauwerk von ca. 10m Länge  die Lücke geschlossen werden könne.

Dafür habe die Provinzregierung aber kein Geld gegeben. Ich habe doch jetzt auch ein großes Interesse an der Verbindung, was ich denn tun könne?

Nachdem sie mir dann den Kostenrahmen von 2 Mio Ar. genannt hat, habe ich „unseren“ Bauunternehmer gebeten, sich die Gegebenheiten anzusehen und mir ein verbindliches Angebot zu machen.

3 Stunden später habe ich den Auftrag für 1 Mio Ar. erteilt, Private Public Partnership auf madagassisch, und direkt mit dem bischöflichen Generalvikar als Notar die Bausumme übergeben.

Am nächsten Tag konnte ich die Baugenehmigung für das Schulgebäude entgegennehmen.

Sofort begannen die Bauvorbereitungen und – wie geplant – 2 Tage vor unserer Rückreise konnte, nach Festsetzung des genauen Termins, nach Befragung der Ahnen durch die Dorfältesten, wieder mit einem großen Fest mit allen Dorfbewohnern der Grundstein gelegt werden.   

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